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Eggenburger Bucht - Seekuh

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Die Eggenburger Bucht im Miozän – das Seekuh-Skelett

Miozängeflüster,

Seekühe tanzen leise,

Knochen im Museum.

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Das im Krahuletz-Museum ausgestellte fossiles Seekuh-Skelett (Metaxytherium krahuletzi), das 1985 in der Gemeindesandgrube von Kühnring gefunden wurde und in Fundlage präsentiert wird, ist ein Highlight der Sammlung. Daher war es naheliegend, seine Geschichte zum Ausgangspunkt einer choreografischen Forschung zu machen.

Da es ziemlich mein erster Forschungsschwerpunkt in diesem Projekt war, ließ ich mir die Geschichte der Seekuh und der miozänen Eggenburger Bucht einerseits von Reinhard Roetzel erklären, der mir auch zahlreiche Fotos der damaligen paläontologischen Ausgrabungsarbeiten zeigte, andererseits las ich das Buch Hofman/Harzhauser/Roetzel (2019): Meeresstrand und Mammutwiese. Weitere Infos fand ich im großen Buch der Geologie Niederösterreichs, das ich schon in anderen Projekten als treuen Ratgeber zur Seite hatte Wessely (2006): Geologie Niederösterreichs.

Fundort/ Location:
Sandgrube Kühnring
Wissenschaftlicher Hintergrund

Vor 20 Mio. Jahren befand sich im Raum Eggenburg die Eggenburger Bucht des Paratethys Meers. Die heutigen Granit- und Gneiskuppen der Böhmischen Masse lassen die gegliederte Küstenlinie des Unter-Miozäns (Eggenburgium) erahnen so wie die bewaldeten Hügeln davor die einstigen dem Festland vorgelagerten Inseln.

Die Seekühe lebten in kleinen Herden in den Seegraswiesen der geschützten Lagunen. Ein Tsunami verwüstete die Seegraswiesen und zerstörte derart die Lebensgrundlage der standorttreuen Tiere. Besonders die schweren, vollständig verknöcherten Rippen blieben an Ort und Stelle gut erhalten.

 

Skizze der Stationen von Miozäner Bucht bis zu den heutigen Schichten...
Zeichnung vertanzen - vgl. „einen Raum des Verstehens finden“

Ich begann damit, Seekuhskelette in der VR-Brille (Open Brush) zu zeichnen, daraus entstand die “Würstel-Zeichen-Methode” (sie wurde später durch Platten erweitert). Nachdem ich das Gefühl hatte, ein inneres Bild über die Gegebenheiten der miozänen Eggenburger Bucht zu haben, zeichnete ich auch diese in VR (siehe unten). Diesen Zugang nenne ich “einen Raum des Verstehens finden“, in dem ich mich frei bewegen kann.
Später begann ich, Seekuhrippen aus Ästen und Gipsverband zu basteln – auch als Requisit beim Tanzen.

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Choreografische Aspekte:


Reichgegliederte Bucht, Festland der Böhmischen Masse, Inseln, Brandungs-geröll, Sand, Schlamm, Seegraswiesen, Seekühe, Tropensturm (tatsächlich sind
die Tiere nicht im Tsunami gestorben, sondern aufgrund der Zerstörung ihrer Weidegründe verhungert). Einregelung, Zerfall des Skeletts, Fossilisation. Ausge-graben werden und in Schachteln ver-frachtet

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